Sunday, May 07, 2006

Die ersten zwei Tage

Greetings from Kansas City, MO !

Na gut, mittlerweile (22h30 Ortszeit am 6. Mai) sind wir schon in Lawrence, Kansas angelangt. Einen Großteil unserer bisherigen Reise haben wir heute jedoch in der Kansas City Metro area verbracht. Nach einem ziemlich erschöpfenden Langstreckenflug nach vier Stunden Aufenthalt in London-Heathrow und einer einstündigen Verspätung unseres Anschlussfluges von Chicago nach Kansas City (auch KC genannt) sind wir gestern Abend gegen 20h00 dann doch mehr oder weniger wohlbehalten angekommen.
Wer sich erst einmal eine Weile auf dem größten europäischen (London) und auf dem größten internationalen Flughafen (Chicago-O´Hare) umgesehen hat, für den wirkt der Kansas City International Airport fast gemütlich und familiär. Nach kurzem Warten auf unser Gepäck ging es dann auch schon nach draußen und wir mussten nicht lange auf ein Shuttle unserer Mietwagenfirma warten. Einige Meilen weiter wurden wir dann abgesetzt und gleich ging es weiter mit der Mietwagenbuchung. Das lief alles glatt und so waren wir dann etwa eine halbe Stunde später bereits im Besitz eines schicken 8-Zylinder-Jeeps (bordeauxrot), mit dem wir zur Zeit Stadt und Land hier unsicher machen.
Nur etwa 500 Meter entfernt lag dann schon unsere erste Adresse in den Staaten, ein Econo Lodge Motel, nicht das neueste, dafür aber mit sehr netten Menschen an der Rezeption...
Die "Friendliness" der Menschen hier in Midwest (wie auch sonst in den USA) ist überhaupt recht ungewohnt und überrascht immer wieder, die eine oder andere Scheibe davon könnte man sich in Deutschland sicherlich abschneiden.
Aber gut, zurück zu unserer Ankunft. Die erlebten wir im Grunde fast schon wie in Trance, denn nach über 24 Stunden Reise und Wachzustand dreht das Immunsystem einfach ein wenig am Rad. So gingen unsere beiden Frauen, Kerstin und Steffi, nach einer erfrischenden Dusche auch recht bald ins Bett. Julian und ich kümmerten uns derweil um etwas Proviant, den wir im "nahegelegenen" Wal-Mart besorgten. Die Uhr zeigte bereits viertel vor Zehn an einem Freitagabend, doch das tat dem Betrieb vor und in dem beträchtlich großen Einkaufszentrum kaum einen Abbruch. Für jemanden, der aus einem Land mit eher restriktiven Ladenöffnungszeiten stammt, ist ein 24 Stunden non-stop (!) geöffneter Wal-Mart einfach exotisch. Also denn, Getränke, ein paar Cookies und Donuts eingekauft und ab ins Motel.

Heute Früh weckte uns unsere innere Uhr dann prompt gegen 5h45. Phänomenal, wie zeitgleich vier Personen aufwachen können. Also genossen wir den recht farbenfrohen Sonnenaufgang in Northwest KC (bei erfrischenden 8°C Außentemperatur, gemessen am offenen Fenster) und bereiteten uns langsam auf ein kleinesFrühstück und auf den großen Rest des ersten Tages in den Plains vor. Zum Wetter heute ist nicht viel zu sagen, den ganzen Tag über bedeckten ausgedehnte as und ci-Felder den Himmel, die Sonne schimmerte ab und an mal durch, doch dann merkte man gleich schon ihre Kraft. Immerhin befinden wir uns hier auf ähnlichen Breitengraden wie Neapel oder Nordgriechenland. Mehr als 15°C waren bei kühlem Ostwind aber nicht drin, die schöne, feuchtwarme Golfluft liegt viel weiter südlich, der Weather Channel (Standard-Programm im Fernseher unseres Hotelzimmers) berichtete über Severe Storms in Süd- und Osttexas. Neben Hagel und Sturm waren auch einige Tornados unterwegs und haben örtlich sogar recht großen Schaden angerichtet.
In den kommenden Tagen wird sich der bodennahe Südwind auch bei uns wieder durchsetzen, schon in der Nacht zum Montag dürfte an der Spitze eines sich verstärkenden Low-Level-Jets mehr Feuchte nach Norden wandern, dann sind in Teilen Oklahomas erneute Gewitter möglich, meist aber "elevated", dass heißt sie beziehen ihre Luft, ihre Energie nicht aus der bodennahen Grenzsschicht, sondern aus Niveaus etwa 1000 bis 2000 Meter höher. Ausreichend Hebung und zunehmende Scherung erhöhen aber bereits das Risiko für schwere Gewitter mit Hagel. Montag tagsüber und am Dienstag ist das Potential für weitere Schwergewitter gegeben, wie und wann und wieviel genau, das ist noch nicht in trockenen Tüchern. Dafür ist unser Besuch in KC in trockenen Tüchern, den Tag haben wir mit einer Fahrt durch Downtown, einem Aufenthalt in einem Einkaufs- und Restaurantviertel sowie mit einem Besuch des bekannten KC Museum of Jazz verbracht. Letztere Adresse (1616 E. 18th street, Kansas City, MO) ist für jeden Jazzliebhaber wirklich ein Muss. Abgeschlossen wurde der Tag dann mit guter mexikanischer Küche in der netten Unistadt Lawrence, KS.

Nun dann, auf "besseres" Wetter zu Wochenbeginn, morgen am Sonntag geht es auf der I-35 weiter nach Südwesten in Richtung Wichita.

Lars und die "Crew"

No comments: